Blähungen, Bauchkrämpfe, Völlegefühl, Verstopfung – das Reizdarmsyndrom kann sich auf viele unterschiedliche Arten äußern. Langfristig hilft es vielen Betroffenen, ihre Ernährung und auch Ernährungsweise umzustellen. Wie Sie sich am besten bei Reizdarm ernähren, was Sie vermeiden sollten und worauf Sie außerdem achten sollten, erfahren Sie hier.
Lesedauer: 5:00 Minuten
1. Grundlagen zur Ernährung
2. Täglicher Speiseplan
3. Ernährung bei Reizdarm
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist immer wichtig, besonders aber für Betroffene, die unter dem Reizdarmsyndrom leiden – häufig auch einfach nur kurz als „Reizdarm“ bezeichnet. Zusammengefasst sollten Sie darauf achten, sich abwechslungsreich zu ernähren, überwiegend frisch zubereitete Speisen zu sich zu nehmen und schwer verträgliche sowie stark verarbeitete Fertigprodukte nach Möglichkeit zu vermeiden.
Außerdem wichtig für Betroffene mit Reizdarm: Kontinuität. Das heißt nicht, dass Sie niemals ein neues Rezept ausprobieren können. Aber Menschen mit einem empfindlichen Verdauungssystem hilft es in der Regel, wenn Sie überwiegend Lebensmittel zu sich nehmen, die sie gut vertragen – besonders in Phasen, in denen die Beschwerden stärker sind.
Sich einen solchen Speiseplan zu erarbeiten, erfordert eine Menge Geduld. Langfristig kann das aber dazu beitragen, die unangenehmen Symptome unter Kontrolle zu bekommen. Betroffene können sich hierfür auch an entsprechend geschulte Ernährungsberater wenden und gemeinsam einen Ernährungsplan zusammenstellen.
Vielen Betroffenen hilft auch die sogenannte low-FODMAP-Diät – besonders in akuten Phasen, um den Darm wieder zu beruhigen. Dabei geht es darum, besonders FODMAP-reiche Lebensmittel auf dem täglichen Speiseplan zu reduzieren bzw. durch eher FODMAP-arme zu ersetzen. Wie genau diese Ernährungsweise funktioniert und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier: FODMAP
Lebensmittel | Geeignet | (Eher) nicht geeignet |
---|---|---|
Obst und Früchte | Säurearme Früchte wie z. B. Bananen, Himbeeren, Melonen, Kiwis Tipp: Obst ist noch verträglicher, wenn es in Kombination mit proteinreichen Lebensmitteln wie Quark oder Joghurt gegessen wird. |
Sehr säurehaltige Früchte wie z. B. Zitronen, Pampelmusen, Grapefruit, Mandarinen sowie überreife Bananen |
Gemüse | Idealweise gegartes Gemüse, bei rohem Verzehr sollte das Gemüse fein zerkleinert werden. Blattgemüse, Karotten, Kürbis, Blumenkohl, Kartoffeln und Zucchini gehören z. B. zu gut verträglichen Sorten. | Blähende Gemüsesorten wie z. B. Kohl, Zwiebeln, Lauch, Pilze, Paprika und Bohnen. |
Getreide und Hülsenfrüchte | Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Bohnen nur in geringen Mengen, frische Erbsen gelten als gut verträglich. Geeignete Brotsorten sind beispielsweise feingemahlenes Vollkornbrot oder Dinkel. | Weißmehlprodukte wie z. B. Toastbrot sowie Brotsorten mit groben, unzerkleinerten Körnern. |
Milchprodukte | Fermentierte Produkte wie Kefir, Joghurt und Buttermilch sowie laktosefreie Milchprodukte. | Fettreiche, stark gewürzte Käsesorten, Frischmilch, Sahne, Mascarpone, Kondensmilch. |
Fleisch und Fisch | Schonend gegarte, magere Fleischsorten wie Hähnchen oder Pute. Fisch gilt generell als gut verträglich. | Stark gewürzte, scharf angebratene oder gegrillte Fleisch- und Fischprodukte sowie sehr fettreiche Fleischsorten. |
Gewürze | Lieber zurückhaltend verwenden. Pfefferminze, Kümmel und Anis wirken verdauungsfördernd und sind gut verträglich. | Scharfe Gewürze wie Chili und Pfeffer, scharfe Gewürzmischungen, Knoblauch, Meerrettich. |
Getränke | Stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees | Kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol. |
Diese Auflistung ist mehr als Anhaltspunkt zu sehen und nicht als strikte Anweisung. Jeder Betroffene kann am Ende nur selbst herausfinden, welche Lebensmittel er gut verträgt und welche eher zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Dabei kann es durchaus sein, dass eine Person mit Reizdarmsyndrom auf bestimmte Lebensmittel wie beispielsweise Zitronen sehr empfindlich reagiert und eine andere gar keine Beschwerden nach dem Verzehr hat. Hier hilft nur vorsichtiges Ausprobieren und Herantasten.
Aber nicht nur die Lebensmittel an sich, sondern auch die Art und Weise des Verzehrs spielt eine wichtige Rolle beim Thema Ernährung bei Reizdarm. Große Portionen, unregelmäßige Mahlzeiten, ständige Zwischensnacks und hektisches Essen können typische Reizdarm-Symptome verschlechtern. Betroffene sollten deswegen darauf achten, nicht nur die Lebensmittel auf dem Speiseplan anzupassen, sondern auch ihre Essgewohnheiten zu optimieren.
Absolute Tabus auf dem Speiseplan gibt es nicht. Bei jedem äußert sich das Reizdarmsyndrom ein wenig anders und genau so individuell muss dementsprechend auch der Speiseplan angepasst werden.
Das Frühstück ist für viele eine wichtige Mahlzeit, die erste Energie für den Tag liefert. Menschen mit Reizdarm sollten hier am besten auf selbst zubereitete Speisen setzen.
Gut verträgliche Ideen für das Frühstück:
Mittags muss es oft schnell gehen. Betroffene mit Reizdarm sollten aber auch hier lieber auf stark verarbeitete Produkte oder ungesunde To-Go-Gerichte verzichten. Versuchen Sie stattdessen, am Tag vorher selbst zu kochen und sich davon eine Portion mit in die Arbeit zu nehmen.
Ideen für schnelle und einfach zuzubereitende Mittagsgerichte:
Versuchen Sie abends am besten nicht zu spät zu essen und noch etwas Zeit zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schlafengehen einzuplanen. Das ist besser für einen erholsamen Schlaf und reduziert außerdem das Risiko für Sodbrennen. Zudem sollten Betroffene abends lieber auf schwerer verdauliche Lebensmittel wie Rohkost und fetthaltige Lebensmittel verzichten und stattdessen leichte Mahlzeiten zu sich nehmen.
Ideen für ein leichtes und gut bekömmliches Abendessen:
Die meisten Magen-Darm-Infektionen werden fäkal-oral übertragen. Also gelangen die Krankheitserreger über winzige Tröpfchen beim Stuhlgang oder Erbrechen auf Oberflächen im Badezimmer bzw. öffentlichen Toiletten. Kommt nun ein Gesunder damit in Kontakt, meist mit den Händen, können die Krankheitserreger von dort aus ins Gesicht und den Mund gelangen.
Noroviren stellen hier eine Besonderheit dar. Sie können auch „über die Luft“ übertragen werden, über kleinste Tröpfchen, die beispielsweise beim Erbrechen entstehen.
Magen-Darm-Infektionen beginnen meist plötzlich, klingen jedoch auch nach einigen Tagen wieder ab. Während dieser Zeit sind Betroffene häufig angeschlagen und durch die unangenehmen Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen an die räumliche Nähe eines Badezimmers gebunden. In dieser Zeit empfiehlt es sich zu Hause zu bleiben und nicht in die Arbeit, Schule oder Kindertagesstätte zu gehen.
Nach dem Abklingen der Symptome sind Betroffene meist relativ schnell wieder fit und müssen nicht mehr zu Hause bleiben. Allerdings sollte unbedingt beachtet werden, dass oft noch für einige Wochen nach der Genesung eine Ansteckungsgefahr für andere besteht. Betroffene sollten daher auch in dieser Zeit noch entsprechende Hygienemaßnahmen einhalten.
Bei älteren Menschen oder Betroffenen mit schweren Grunderkrankungen kann ein Magen-Darm-Infekt auch länger dauern. Bei schweren Verläufen sollte in diesen Fällen im Zweifel immer ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Meist klingt eine Magen-Darm-Infektion innerhalb weniger Tage wieder ab und erfordert keine spezifische Behandlung. Betroffene sollten aber darauf achten, ausreichend zu trinken. Besonders bei Durchfall und häufigem Erbrechen verliert der Körper viel Flüssigkeit, die wieder ausgeglichen werden muss. Besonders bei Übelkeit sollten lieber öfter, kleinere Mengen über den Tag verteilt getrunken werden – große Mengen auf einmal lösen in dem gereizten Magen oft Brechreiz aus.
Auch beim Essen sollte auf leichte Schonkost geachtet werden. Am besten eignen sich leicht verdauliche Lebensmittel wie Brühe. Sobald die Beschwerden etwas nachlassen und auch der Appetit wieder nach und nach einsetzt, können zusätzlich kleine Mengen Brot, Nudeln oder Grießbrei versucht werden.
Bei starken Beschwerden, wie heftigem Durchfall oder auch, wenn Betroffene gar keine Flüssigkeit oder Lebensmittel zu sich nehmen können, muss im Zweifel ein Arzt aufgesucht werden.
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